ein Nein verarbeiten – 4 einfache Schritte für Dich

Apr 3, 2023 | Business, Selfcare

Ich bin Kolumnistin bei Meraki, einem grossartigen Magazin. Dort beantworte ich Leser:innen Fragen. In der aktuellen Ausgabe bekam ich die Frage: „Wie verarbeite ich ein Nein?“ In all meinen Rollen ist das Nein verarbeiten, sehr wichtig. Es ist einer meiner Erfolgsfaktoren. Deshalb stelle ich Dir hier meine Antwort zur Verfügung. Und lade Dich ein, Dir Meraki mal näher anzuschauen. Es ist das Herzensprojekt meiner Business Cheerleading Partnerin Almut Jehle. Hier findest Du Meraki.

Über die Jas und die Neins

Ja und Nein sind mächtige Worte. Sie entscheiden, wie Wege weitergehen. Du hast etwas gewagt, das dich viel Mut und Kraft gekostet hat? Du hast eine Bewerbung abgeschickt, für eine Stelle, die du dir so gut vorstellen kannst für dich? Und dann kam nichts, gar nichts zurück?

Oder du hast in deinem Job deine Komfortzone verlassen, weil du unbedingt einen Missstand ändern willst? Und du hattest so sehr gehofft, dass sie es auch so sehen und mitmachen. Oder dich wenigstens machen lassen? Und dann kam das Nein. Das Wort, das so weh tut. Auch wenn du es vielleicht sogar in deine Vorbereitung mit einkalkuliert hast. Das Nein, das genauso weh tut, wie gar keine Reaktion. 

Wie kannst Du ein Nein für Dich gut verarbeiten?

Dazu möchte ich dir meine Schritte als Impulse mitgeben. Und dich ermutigen, deinen eigenen Weg mit den Neins dieser Welt zu finden.

  1. Ich kalkuliere das Nein von Anfang an mit ein. Zu einer guten Vorbereitung gehört, in Szenarien zu denken. Ein Nein ist immer eine der Varianten, die ich mit bedenke. Das fällt mir nicht leicht. Weil die Dinge mir wirklich am Herzen liegen, für die ich mich einsetze, so ein grosses Ja in mir auslösen. „Was wäre, wenn es ein Nein gibt für mein Thema?“ Die Frage stelle ich mir als ein mögliches Szenario.
  2. Wenn das Nein da ist, lasse ich meine Trauer darüber zu. Ich gebe ihr Raum und Zeit. Vielleicht ist da erstmal Wut und völlige Empörung. Das sind zutiefst menschliche und wichtige Reaktionen. Auch wenn die leider in unsere Businesswelt kaum sein dürfen. Trauer ist ein Prozess, der nicht linear, sondern höchstpersönlich verläuft – ich lasse ihn zu. Genau so, wie er gerade ist.
  3. Wenn die Wut leiser geworden ist, komme ich leichter an die dahinterliegende Trauer und ihre Kraft. Ich schreibe sehr viel Tagebuch und lasse die Gedanken fliessen. Das erleichtert mich und schafft wieder Raum in mir für neue Gedanken. Du kannst dir die Trauer auch als Wesen vorstellen und mit ihr sprechen. Oder du nimmst das Thema mit in ein Coaching und besprichst es mit einer neutralen, dir wohlwollenden Person. 
  4. Die beiden Fragen, die ich mir immer nach einem Nein stelle, lauten: „Was hat es Gutes?“, und „Was lerne ich daraus?“ Die Antworten erscheinen manchmal nicht sofort, sondern sie wachsen langsam in mir. Auch dafür ist Journaling sehr hilfreich. Schreib alles auf. Dann ist es raus aus deinem Kopf und du hältst es fest für spätere schwierige Situationen. Und gehe weiter auf deinem Weg in diesem Leben. 

Worauf weist Dich ein Nein hin?

Wenn ich mich gegen ein erhaltenes Nein wehre, dann spüre ich, wie ich in einem kindlichen Verhalten bin. Als Erwachsene haben wir schon viele Neins kassiert und auch an andere Menschen ausgeteilt. Wir haben Training darin. Kinder lernen das erst nach und nach. Spüre ich das in mir, kümmere ich mich ganz bewusst um mein inneres Kind. 

Ein Nein ist im beruflichen Kontext meistens eine sachliche Ablehnung und keine persönliche. Ein übergeordnetes Ziel oder eine noch unbekannte Strategieänderung verhindern das Ja, zu deiner Idee. 

Ich halte es für elementar wichtig, die beiden Aspekte voneinander zu trennen. Wurdest Du als Mensch abgelehnt? Oder „nur“ Deine Idee? Wenn das nicht ganz klar ist, such das Gespräch mit dem/der Nein-Sager und kläre das für Dich. Damit Du Deinen Frieden schliessen kannst. Sei mutig. Erzähl, wie Du Dich mit dem Nein fühlst und dass Du es für Dich verarbeiten möchtest. Es lohnt sich.

FaziT: Das Nein verarbeiten ist ein Erfolgsfaktor

Wenn Du auf Dein Leben zurückschaust, welches Nein fällt Dir gerade ein? Was hat nicht geklappt, obwohl Du es Dir so sehr gewünscht hast? Und dann atme 3x tief durch. Nimm Dir Zeit für folgende Fragen: Was wurde dadurch möglich? Was hat sich aus dem Nein für Dich entwickelt?

Im Rückblick verstehen wir, warum Dinge so und nicht anders laufen mussten. Wenn mir mittendrin im Nein stecken, ahnen wir das vielleicht. Oder es ist noch völlig unvorstellbar, was das Gutes haben soll. Das ist in Ordnung so. Je öfter wir uns intensiv damit beschäftigen, die Neins aktiv und bewusst zu transformieren, um so leichter wird der Prozess. Das Training hilft, mit den Neins weiterzugehen. 

Zu einem guten Leben gehören Ja und Nein.
Die, die du bekommst und die, die du anderen Menschen gibst.

Christine Traut

Ich wünsche Dir ganz viel Mut, immer weiter auszuprobieren und etwas zu wagen.
Ich wünsche Dir ganz viel Ja.
Ich wünsche Dir ganz viel Nein.
Dadurch entstehen Wachstum und Weiterentwicklung. Jedes Nein ist ein Ja zu etwas Anderem. 


Wenn Du das Ja und Nein trainieren willst, empfehle ich Dir von Herzen den Kurs: „Dein bestes JA!“ von Silke Geissen. Ich habe ihn mitgemacht und fühle mich seitdem viel leichter und klarer, wenn es um Ja und Nein in meinem Leben geht. Hier findest Du mehr Informationen darüber.

Dieser Artikel ist zuerst in der Märzausgabe von Meraki 2023 erschienen. Meraki ist das Magazin meiner Business Cheerleaderin Almut Jehle. Ich schreibe dort als Kolumnistin und beantworte Leserfragen. Wenn Du eine Frage hast, die ich dort beantworten soll, dann schreib mir gerne direkt an hoi@christinetraut.com.

Hoi,
ich bin Christine.

Ich bin VUCA-Expertin, Coachin und LEGO Serious Play® Facilitatorin.
Wenn Du mit dem in Frieden kommen willst, was Dich jetzt gerade stresst, dann lass uns zusammenarbeiten.

Wie wäre es, wenn Du von dort aus gestalten kannst?
Ich begleite Dich mit alltagstauglichen Schrittli, bis Du das geschafft hast.

Schreib mir. Ich freu mich.

Erfahre mehr über mich und meine Vision für dich.

4 Kommentare

  1. Das ist ein wirklich toller Beitrag, liebe Christine. Danke, dass Du Dein Wissen so großzügig teilst. Tatsächlich denke ich auch in Szenarien, aber manchmal bleibe ich am negativen Gefühl der Ablehnung hängen. Das wurde mir gerade beim Lesen bewusst. Ich nehme Deine Gedanken mit in meinen Alltag.

    Danke übrigens für Deinen schönen Kommentar zu meinem letzten Blogbeitrag. Die Übung mit dem Stuhl merke ich mir.

    Gruß, Marita

    Antworten
    • Liebe Marita,

      ich danke Dir für Dein Feedback. Wie schön, dass ich Dich inspirieren konnte mit meinen Gedanken zu den Neins, dieser Welt.
      Probier es mal aus, am Morgen als 1. auf den Stuhl zu steigen. Das gibt sofort andere Perspektiven.

      Liebe Grüsse an Dich
      Christine

      Antworten
  2. hey christine, ein sehr inspirierender beitrag! spannendes thema! ich nehme daraus mit, wie wichtig es doch ist zu unterscheiden, dass ein nein im erwachsenenalter meist eine sachliche ablehnung und eben keine persönliche ist und dass kinder es erst nach und nach lernen (müssen) ein nein auszuhalten. ich hab den eindruck, dass ich die ebenen auch noch manchmal vermische und werde mich mal dahingehend im alltag beobachten! lg, iris

    Antworten
    • Liebe Iris

      ohhh wie schön, dass ich Dich zum Nachdenken und was-Neues-probieren gebracht habe. Danke vielmals für Dein schönes Feedback.
      Liebe Grüsse
      Christine

      Antworten

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