Eine Kundin sagte kürzlich zu mir: „Ich fühle mich immer so gesehen von Dir.“ Und ich wusste gar nicht so genau, was sie meint. In einem Gespräch mit einer Mentorin kam ich darauf, dass ich vielleicht meinen Sohn zu viel sehe, und er gar nicht so viel davon braucht. Ich habe noch kein Gespür dafür, was das richtige Mass für ihn ist, weil ich selbst nicht genau fühle, was es heisst: Ich fühle mich gesehen.

Immer wieder lese ich, das unsere grösste Wunde unser grösstes Geschenk ist, das wir der Welt machen können. Was wäre, wenn ich anderen Menschen gut das Gefühl geben kann, wie es ist, gesehen zu werden, weil ich das (noch) gar nicht gut kann?

Es ist Zeit, das Thema für mich zu erforschen, damit zu experimentieren, um so besser zu spüren, wann ich mich sehe, mich gesehen fühle und das gar nicht mehr von aussen brauche.

Ein paar Gedanken dazu habe ich hier zusammengetragen. Vielleicht helfen sie ja auch dir. Am Ende teile ich 3 Tipps, wie du dich mehr gesehen fühlen kannst.

Was ist sich gesehen fühlen?

Das Gefühl des „Gesehen-Werdens“ bezieht sich auf das tiefe Bedürfnis und das Erleben, dass andere Menschen dich wahrnehmen, anerkennen und verstehen. Für mich hat es viel mit Empathie zu tun und weniger mit dem Verstand. Es geht darum, dass du spürst, dein Gegenüber fühlt, wie es dir gerade geht, was du gerade brauchst. Wunderschön ist es, wenn das dann auch geschieht, z.B. das ausgesprochen wird, was dir gerade gut tut.

Ich hab das kürzlich erlebt, als eine wunderbare Frau mir sagte: „Und du sehnst dich sehr danach.“ Ich hatte ihr die Widmung in einem Buch gezeigt, die mir der Autor hineingeschrieben hat. Die Widmung und ihre Aussage haben mich so tief im Herzen berührt, dass mir die Tränen nur so das Gesicht runter liefen. Ich fühlte mich so gesehen von ihr. Sie blieb völlig bei sich und nahm wahr, was in mir los war und sprach es aus. Das verband unsere Herzen und tut es bis heute.

Das Gefühl „Gesehen-werden“ kann auf verschiedene Weisen interpretiert werden, sowohl in zwischenmenschlichen Beziehungen als auch in einem tieferen, existenziellen Kontext.

Sich gesehen fühlen In Zwischenmenschlichen Beziehungen

1. Wahrgenommen werden: Du fühlst dich gesehen, wenn andere Menschen dir Aufmerksamkeit schenken, dich für das, was du sagst oder tust, interessieren und darauf angemessen reagieren. Es geht dabei nicht nur um ihre physische Anwesenheit, sondern auch um ihre emotionale Präsenz und Aufmerksamkeit. Das ist eins der grössten Geschenke, die wir anderen Menschen machen können – unsere komplette Präsenz: mental, emotional, körperlich und energetisch.
   
2. Anerkennung und Bestätigung: Menschen haben das Bedürfnis, in ihren Gefühlen, Meinungen und Handlungen bestätigt zu werden. Wenn dir jemand signalisiert, dass er dich versteht und dass deine Empfindungen und Gedanken berechtigt sind, fühlst du dich gesehen.
   
3. Echtheit und Authentizität: Dich gesehen zu fühlen bedeutet auch, dass du dich so zeigen kannst, wie du wirklich bist, ohne Masken oder Fassaden. Es bedeutet, dass deine Identität und die damit verbundenen Eigenschaften von deinem Gegenüber akzeptiert werden.

Sich gesehen fühlen Im existenziellen Kontext

Existenzielle Anerkennung: Auf einer tieferen Ebene geht es auch darum, dass deine Existenz und dein Wesen eine Bedeutung haben. Es ist das Gefühl, dass das dein Leben und dein Sein von anderen wahrgenommen und wertgeschätzt wird.

Sinn und Zweck: Dich gesehen zu fühlen kann auch eine Rolle in der Suche nach Sinn und Zweck spielen. Es gibt dir das Gefühl, dass das dein Leben nicht unsichtbar oder unbedeutend ist, sondern dass du Einfluss und Präsenz hast.

Was bedeutet es, gesehen zu werden?

Das Gefühl des Gesehen-Werdens ist grundlegend für dein Wohlbefinden. Es trägt zu deiner emotionalen Gesundheit bei, stärkt dein Selbstwertgefühl und fördert dein Gefühl von Zugehörigkeit. Das ist eins der Grundbedürfnisse aller Menschen. Wenn Menschen sich nicht gesehen oder ignoriert fühlen, kann dies zu Gefühlen von Isolation, Unsicherheit und geringer Selbstachtung führen.

Insgesamt ist das Gesehen-Werden ein integraler Bestandteil der menschlichen Erfahrung, der sowohl durch zwischenmenschliche Interaktionen als auch durch tiefere, existenzielle Reflexionen beeinflusst wird.

Es ist ein Zeichen dafür, dass jemand nicht nur körperlich, sondern auch emotional, mental und energetisch präsent ist und in Beziehung mit anderen steht.

Meine 3 Tipps, dass Du Dich mehr gesehen fühlst

Übernimm deine Verantwortung für dich und deine Bedürfnisse. Auch wenn deine Bedürfnisse vielleicht zu wenig gesehen wurden, als du Kind warst, es ist immer der richtige Zeitpunkt, damit zu beginnen. Triff jetzt die Entscheidung, dass du dich selbst siehst und für deine Bedürfnisse sorgst.

Wie das geht?

1. Check bei dir selbst ein, mehrfach am Tag. Frag Dich: Wie geht es dir jetzt gerade? Was brauchst du gerade körperlich, mental, für dein Herz, dein Energiesystem?
2. Priorisiere, was jetzt gerade am wichtigsten davon ist.
3. Stell dir die Frage, wie du jetzt selbst dafür sorgen kannst, dass diese Bedürfnisse von Dir selbst erfüllt werden.

Wenn Du lernst, auf allen 4 Ebenen selbst für dich zu sorgen, wirst du unabhängiger und weniger bedürftig dass andere Menschen für dir das Gefühl geben müssen, dass sie dich sehen. Du wirst freier und strahlst genau das aus.

Mein Sohn ist auch für das Thema mein bester Lehrer. Er spürt sehr genau, was er braucht. Entweder sorgt er dann selbst dafür und ist mit allen Ebenen mittendrin: körperlich, mental, mit ganzem Herzen und all seiner Energie.

Wünschst du dir Hilfe dabei? Dann schau dir mein Angebot für dich an. Gerne begleite ich dich auf deinem Weg, dich mehr gesehen zu fühlen. Zuerst von dir selbst und dann von anderen Menschen. Andersrum funktioniert es übrigens nicht. Hier geht’s zu meinem Angebot für Dich.